Appell der Delegiertenversammlung der SKGD zur Umdrehung der negativen Auswirkungen der sprachlichen Diskriminierung

Appell der Delegiertenversammlung der SKGD zur Umdrehung der negativen Auswirkungen der sprachlichen Diskriminierung

  • 25 Mai Off

25-05-2025

Appell der Delegiertenversammlung der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien zur Umdrehung der negativen Auswirkungen der sprachlichen Diskriminierung und zur Schaffung einer positiven Atmosphäre für die deutsche Sprache und die deutsch-polnischen Beziehungen

Kandrzin-Cosel, den 24. Mai 2025

Als Delegierte der 36. Jahresversammlung der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien richten wir diesen Aufruf an die Regierung der Republik Polen, die Selbstverwaltungsbehörden, die Nichtregierungsorganisationen, die Bildungseinrichtungen, das akademische Milieu, die Medien, die Organisationen der deutschen Minderheit, (darunter  die DFKs) sowie alle Personen und Einrichtungen, die für die Gestaltung der Sprach-, Bildungs- und interkulturellen Politik in Polen verantwortlich sind.

Infolge der diskriminierenden Verordnung, die im Jahr 2022 von der damaligen Regierung und dem damaligen Minister für das Bildungswesen Przemysław Czarnek erfolgte, wurde die Zahl der Unterrichtsstunden für Deutsch als Minderheitssprache, ausschließlich für die deutsche Minderheit, von drei auf eine Stunde pro Woche reduziert. Diese Entscheidung war selektiv und traf direkt auf die Rechte der Schüler – etwa 55.000 Kinder, die der deutschen Minderheit in ganz Polen angehören, darunter mehr als 20.000 in der Oppelner Woiwodschaft.

Obwohl die Verordnung im Februar 2024 aufgehoben wurde und die volle Anzahl an Unterrichtsstunden in den Schulen ab dem Schuljahr 2024/2025 wiederherstellt ist, sind die negativen Auswirkungen dieser Entscheidung immer noch zu spüren. Einige Deutschlehrer haben die Schulen verlassen, andere haben ihre Arbeit an der Schule durch Zusatzqualifikationen verändert. Den Germanistikstudenten wurde von der Wahl des Lehrerberufs abgeraten. Eine spürbare Auswirkung dieser Maßnahmen ist u.a. ein Rückgang der Deutschkenntnisse junger Menschen. Dies bestätigt sich unter anderem durch die geringe Anzahl von Kindern, die diese Sprache in den weiterführenden Schulen oder bei Prüfungen wählen. Die negative Einstellung der vorherigen Regierung gegenüber den Unterrichten von Deutsch als Minderheitssprache, aber auch gegenüber der deutschen Kultur und Sprache im Allgemeinen, hat langfristige Auswirkungen, die die allgemeine Atmosphäre um das Thema Deutsch auswirken. Daher danken wir der derzeitigen Regierung für die Wiedereinführung der gleichen Bildungsregeln für alle Schüler der deutschen Minderheit – unter der gleichen Bedingungen wie für andere in Polen lebende Minderheiten – und rufen zu gemeinsamen und entschlossenen Maßnahmen auf, um die negativen Auswirkungen der oben beschriebenen Maßnahmen umzukehren.
Wir fordern:

  • die Form der Einführung der Diskriminierung unter Angabe der Rechts- und Verfahrenverstöße bei ihrer Einführung eingehend und detailliert zu analysieren und Konsequenzen gegen die Verantwortlichen für ihre Umsetzung zu ziehen;
  • die aktive Unterstützung des Deutschunterrichts als Minderheitssprache;
  • die Suche nach Bildungslösungen zur Verbesserung der Qualität der Minderheitensprachbildung mit der von Polen ratifizierten Europäischen Charta für Regional- und Minderheitensprachen;
  • Sozial- und Bildungskampagnen, die ein positives Bild der deutschen Sprache als Teil des polnischen Kulturerbes und des Alltagslebens der nationalen Minderheiten vermitteln;
  • Beteiligung an Maßnahmen, die Lehrer und Schüler beim Wiederaufbau von Sprachkompetenz unterstützen;
  • Beteiligung an außerschulischen Sprachprojekten, insbesondere solchen, die sich an Kinder und Jugendliche der deutschen Minderheit richten;
  • Beteiligung an Organisationen und Projekten, die sich an die Jugend der deutschen Minderheit richten;
  • Beteiligung an deutsch-polnischen Partnerschaften auf allen Ebenen.

Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir das Vertrauen wiederherstellen, das Ansehen der deutschen Sprache wiederaufbauen und sicherstellen, dass sich eine solche Form der Diskriminierung in Zukunft nicht wiederholt. Lasst uns gemeinsam eine positive Atmosphäre um die deutsche Sprache schaffen und die guten deutsch-polnischen Beziehungen pflegen – mit Rücksicht auf Vielfalt, Würde und die Rechte aller Bürger.

   

Pressesprecher

Hassa

Joanna Hassa

tel. +48 690 585 505

presse@skgd.pl


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