Rede des SKGD-Vorsitzenden R. Bartek während der 34. Jahresversammlung der SKGD

Rede des SKGD-Vorsitzenden R. Bartek während der 34. Jahresversammlung der SKGD

  • 03 Jun 0

03-06-2023

Sehr geehrte Delegierten der SKGD im Oppelner Schlesien,

ich begrüße euch ganz herzlich zu unserer Jahresversammlung, zu der wichtigsten Versammlung der SKGD im Oppelner Schlesien. Hinter uns sind Monate in denen die Jahresversammlungen in den DFK, in den Gemeinden und auf der Kreisebene stattgefunden haben. Heute treffen wir uns hier als Delegierte und vertreten das wichtigste Gremium unserer Organisation. Unter den 150 Delegierten haben wir in diesem Jahr 54 neue Namen was mich freut, denn dieses ist der bester Beweis für die Lebendigkeit der deutschen Minderheit in der Oppelner Region. Ich freue mich aber ganz besonders euch alle hier heute zu begrüßen, denn wir werden heute nicht nur das vergangene Jahr aber auch die ganze Wahlperiode 2019-2023 zusammenfassen. Wir werden auch den neuen Vorstand, die neue Revisionskommission sowie den neuen Schlichtungsausschuss wählen. Ich hoffe auch auf gute und offene Diskussionen, denn wir haben vieles zu besprechen, es passiert nämlich auch sehr viel und dass zum Glück nicht nur negatives! Ich freue mich auf eine gute Versammlung.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Delegierte

wir fassen heute nicht nur das Jahr 2022 zusammen aber auch die ganze Wahlperiode 2019-2023. Es war für uns alle eine sehr turbulente Zeit, mit vielen Ereignissen, die vor 4. Jahren  nicht vorstellbar für uns alle gewesen wären. Ich denke hier an die Corona-Pandemie, an den Krieg in der Ukraine, in unserem Falle vor allem an die staatlich angeordnete Diskriminierung der deutschen Minderheit in Polen. Es waren auch die Jahre in denen es die Volkszählung in Polen gab, die es nur alle 10 Jahre gibt. In der Zeit hat sich auch die Regierung in Deutschland geändert- man kann auch sagen, die Ära Angela Merkel ist zu Ende gegangen.

Umso mehr dankbar bin ich euch allen, aber vor allem dem Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft, den Mitarbeitern der Geschäftsställe, dass wir es geschafft haben immer wieder aufs Neue auf die Schwierigkeiten zu reagieren, Änderungsvorschläge zu geben und auch neue Impulse zu setzen. Ich bedanke mich aber auch bei allen die uns hierbei unterstützt haben- vor allem bei der deutschen Bundesregierung, bei dem polnischen Innenministerium aber auch bei den Selbstverwaltungen. Nicht immer konnten wir erfolgreich sein- Bei der Volkszählung wurden wir weniger (obwohl wir die detaillierten Ergebnisse mit der Verteilung auf die Regionen noch nicht haben) und die Kinder werden trotz all unser Protestaktionen weiter diskriminiert. Manchmal hat uns vielleicht der Mut gefehlt noch lauter unsere Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen und manchmal waren wir einfach nur sprachlos und erstaunt über die fehlende Reaktion von vielen polnischen, deutschen aber vor allem europäischen Institutionen.

Rückblickend auf die vergangenen vier Jahre, können wir aber auch auf viele erfolgreiche Ereignisse gucken:

  1. Wir haben 30 Jahre der SKGD gefeiert mit vielen Aktivitäten auf der regional sowie auf der DFK Ebene
  2. Wir sind in der Pandemiezeit sehr aktiv gewesen, mit vielen neuen Projekten und neuen Formaten 
  3. Wir haben das Projekt „Oppelner Senior“ was von EU Mitteln gefördert wurde erfolgreich umgesetzt zu Gunsten der Senioren aus der ganzen Region
  4. Bewahrte Kulturprojekte wurde fortgesetzt und es entstanden neue 
  5. Wir haben publiziert… denn „Wer schreibt der bleibt“
  6. Wir blieben Medial präsent und das auch mit neuen Formaten
  7. Wir haben den Kampf/den Protest gegen die Diskriminierung nie aufgegeben
  8. Wir bleiben aktiv bei der Kinder und Jugendaktivität
  9. Wir blieben politisch- gesellschaftlich aktiv
  • Wir haben neues erlebt und gefeiert

Die genauen Informationen zu den Projekten und Ereignissen des Jahres 2022 können sie dem schriftlichen Bericht, den Sie mit der Einladung bekommen haben, entnehmen.

Das alles konnten wir u. anderem dank der finanziellen Unterstützung von verschiedenen Quellen machen aber vor allem dank unserer Aktivität! Zusammen sind wir stark!

Wir hatten auch im Jahr 2021 eine aktive Kampagne bei der Volkszählung gemacht und auch wenn wir die regionalen Ergebnisse noch nicht kennen, so sind uns die Ergebnisse Polenweit bekannt. Laut der Volkszählung wurden wir um ca. 15 Tsd. weniger- 132,5 Tsd. Menschen haben Deutsch als erste oder zweite Nationalität angegeben (2011 waren es über 147 Tsd. Menschen). Gleichzeitig ist aber die Anzahl der Menschen, die angegeben haben Deutsch zu Hause in irgend einer Form zu verwenden stark angestiegen (199 Tsd. 2011 waren es 96 Tsd.). Dieses zeigt am deutlichsten wie weit entfernt die polnische Regierung von den Erwartungen der Menschen liegt. Die Menschen sind sich nämlich bewusst wie wichtig die Sprachkenntnisse sind! Wir wissen es umso mehr, denn für uns ist die Sprache, die direkte Verbindung zu der deutschen Kultur, zu unseren Traditionen, zu unserer Geschichte und dadurch auch so wichtig für die Weitergabe der deutsch-schlesischen Identität. Diese Übertragung der Identität an die nächsten Generationen ist dabei nicht nur wichtig für uns, die deutschen Schlesier, die ist wichtig für die Region im Ganzen. Was wäre nämlich diese Region ohne ihre schlesische Komponente? Was wäre die Region ohne der deutschen Sprache und Kultur? Wie viele Unternehmer würden dann den Weg zu uns in die Region finden? Was wäre die Region ohne uns und unsere Aktivität? Wir haben bewiesen, dass wir mit unserer Kultur, mit unserer Sprache diese Region bereichern, wir haben gezeigt, dass der wahre Reichtum in dem DIALOG drin steckt! Wir sind nämlich eine wahre Region des Dialogs! Damit dieser Dialog aber weiter geführt werden kann und weiter zu Vorteil und zu Entwicklung dieser Region beitragen kann braucht es uns! Braucht es uns deutsche Schlesier!, braucht es unsere Tradition, unsere Sprache (ja auch die schlesische), braucht es unsere Kultur und Identität!

Deshalb bin ich auch den vielen Bürgermeistern dankbar, die es verstanden haben, als die „Zeit der Probe“ kam und den Kinder der Zugang zu der Sprache erschwert wurde und Deutschstunden dazugegeben an den Schulen in Ihren Gemeinden haben. Ich bin auch dankbar den Gemeinden Walzen und Himmelwitz, wo sogar Schulen und Klassen mit dem Unterricht in zwei Sprachen entstanden sind! Es soll auch ein Beispiel für andere sein, denn die haben gezeigt, dass es geht! Es ist auch ein schönes Ziel für die kommende Wahlkampagne. Ich bin dankbar allen Gesellschaften getragen von Mitgliedern der deutschen Minderheit, die Kindergärten und Schulen mit den Unterricht in zwei Sprachen führen. Diese Einrichtungen konnten wir auch in den letzten Jahren durch weitere Baumaßnahmen stärken (Umbauarbeiten in Goslawitz, Umbau- und Ausbauarbeiten in Oppeln-Malino, Übernahme und Umbau des Kinderartens in Chronstau). Das ist auch der Weg den wir weiter beschreiten wollen, denn das ist die Zukunft. Um eine Region des Dialogs zu bleiben muss man nämlich mit dem Dialog bei den Kleinsten schon anfangen.

Ich bin auch unseren Abgeordneten Richard Galla dankbar, dass er den Kampf um die Beendung der Diskriminierung nie aufgegeben hat! Auch hier brauchen wir den DIALOG-Willen. Den sehen wir aber leider nicht auf der Regierungsseite. Trotzdem dürfen wir nicht aufgeben! Denn wir deutsche Schlesier geben nie auf, sowie unsere Vorfahren auch in den schwierigen Zeiten, wo die Sprache verboten war, nie aufgegeben haben. Wir wissen welchen Wert unsere Kultur und Tradition darstellt und jetzt heißt es diesen Schatz, die Heimat für die nächsten Generationen zu übertragen. Da bin ich auch dankbar, dass wir Jugendliche haben, die es verstehen und dass wir eine so aktive Jugendorganisation, den Bund der Jugend der deutschen Minderheit haben. Wir müssen aber die Jugend auch weiter unterstützen und stärken, denn nichts ist heute Selbstverständlich und für die Ewigkeit. Aktiv bleiben und modern handeln muss unser Motto bleiben, denn nur so bleiben wir auch weiterhin erfolgreich.

Zum Schluss möchte ich mich noch einmal auch bei allen Unterstützern bedanken. Ich bedanke mich bei der Seelsorge der Diözese Oppeln für die Sorge um die deutsche Seelsorge in der Region.

Ganz besonders möchte ich mich aber noch einmal bei allen Mitgliedern der SKGD bedanken aber vor allem heute bei den scheiternden Mitgliedern des Woiwodschaftsvorstandes, der Revisionskommission und des Schlichtungsausschusses. Ich bedanke mich bei allen scheiternden aber auch schon neuen DFK Vorständen, Gemeinde- und Kreisvorständen sowie bei den Woiwodschaftsvorstand. Eure Arbeit ist ehrenamtlich und dabei macht ihr so viel für uns, für unsere Region, für die Zukunft unsere Kinder! Ohne diese Arbeit wäre eine Region der kulturellen Vielfalt und des gegenseitigen Bereicherns nicht möglich! Oppeln ist und bleibt eine Region des Dialogs.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit

Rafal Bartek

 

Sakrau, den 3. Juni 2023

   

Pressesprecher

Hassa

Joanna Hassa

tel. +48 690 585 505

presse@skgd.pl


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