Grußwort der Beauftragten N. Pawlik zu der SKGD-Jahresversammlung

Grußwort der Beauftragten N. Pawlik zu der SKGD-Jahresversammlung

  • 03 Jun 0

03-06-2023

Grußwort der Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Natalie Pawlik, MdB,

zur Jahresversammlung  der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen  im Oppelner Schlesien am 3. Juni 2023 in Sakrau

 

Sehr geehrter Herr Vorstandsvorsitzender des vdg und Vorsitzender des SKGD Oppeln, Herr Rafał Bartek,

sehr geehrte Geschäftsführerin des vdg, Frau Joanna Hassa,

sehr geehrte Vorstandsmitglieder,

sehr geehrte Delegierte,

meine sehr verehrten Damen und Herren,

leider kann ich an diesem Wochenende, aufgrund von anderweitigen terminlichen Verpflichtungen, persönlich nicht bei Ihnen sein. Dennoch möchte ich die Gelegenheit nutzen und Ihnen als Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten auf diesem Wege die besten Grüße und Wünsche der gesamten Bundesregierung und allen voran von unserem Bundeskanzler Olaf Scholz und von der Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser übermitteln.

Wie Sie alle wissen, schätze ich das Engagement und das aktive Gemeinschaftsleben der Zusammenschlüsse der einzelnen Organisationen der deutschen Minderheit in Polen sehr. Sie alle haben sich mit großem Einsatz und Enthusiasmus – generationenübergreifend – zusammengetan, um das Bewusstsein für ihre deutsche Herkunft wachzuhalten und zu stärken. Es gelingt Ihnen ausgezeichnet, vielfältige und bewährte Traditionen mit Leben zu erfüllen, die deutsche Kultur und Sprache zu pflegen und zu erhalten. Für Ihren Einsatz danke ich Ihnen herzlich!

Zugleich gestalten Sie aktiv die Gegenwart in der polnischen Gesellschaft mit und tragen zu dem wirtschaftlichen, kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Leben in Polen bei.

Damit schlagen Sie authentische Brücken zwischen Deutschland und Polen. Eine deutsche Minderheit, die sich Ihrer Herkunft bewusst ist, die ihre Identität lebt und ihre Sprache pflegt, ihre Traditionen und ihr reiches kulturelles Erbe weiterentwickelt, wirkt als glaubwürdiger Vermittler zwischen unseren Kulturen.

Für die Stabilität dieser Brücke ist es notwendig, dass die deutsche Minderheit in Polen mit ihren Verbandsstrukturen selbstbewusst ihre Interessen wahrnimmt. Sie haben sich in beeindruckender Weise zu einer lautstarken Interessenvertretung entwickelt.

Die Organisationen der deutschen Minderheit in Polen sind heute ein wichtiger Ansprechpartner für deutsche und polnische Institutionen. Als Beauftragte der Bundesregierung schätze ich unsere gute Zusammenarbeit und Sie als verlässlichen und sachkundigen Kooperationspartner sehr.

Im letzten Jahr hatte ich eindrucksvolle Begegnungen mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Minderheit:

Ich möchte hier vor allem auch die Jugend der deutschen Minderheit in Polen hervorheben. Bei meinem Besuch in Breslau anlässlich des Kulturfestivals konnte ich mit einigen jungen uns sehr aktiven Persönlichkeiten sprechen. Ihr vielfältiges Engagement für Europa sowie für eine offene und tolerante Gesellschaft bei gleichzeitiger Bewahrung der eigenen Kultur und Traditionen hat mich sehr beeindruckt. 

Auch der Besuch des Dokumentations- und Ausstellungszentrums in Oppeln hat mich sehr berührt. Meine Eindrücke lösten vielfältige Gefühle und Bilder aus. Diese betreffen etwa den „Verlust der Heimat“ oder handeln von den „Schwierigkeiten des Neuanfangs“.

Vieles davon geht uns alle an. Es sind elementare Fragen, die hier gestellt werden. Es sind Fragen nach der Herkunft, nach der Kultur und nach der Tradition. Was ist es wert, bewahrt zu werden? Was bedeutet Heimat – für mich, für meine Familie? Wann muss man vertraute Dinge loslassen? Inwieweit muss ich und meine Familie in der Mehrheitsbevölkerung „aufgehen“?

Diesen Fragen nach der eigenen Identität kann man nicht ausweichen. Das Dokumentations- und Ausstellungszentrum wird hierzu viele Impulse liefern.

Insgesamt bin ich der festen Überzeugung, dass Ihre Tätigkeitsschwerpunkte ausgewogen und zukunftsträchtig sind. Besonders wird dies durch Sprachkurse in vielfältiger Ausgestaltung verdeutlicht. Es wird passgenau die deutsche Sprache als Muttersprache in unterschiedlichen Altersgruppen mit einem klaren Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche gelernt. Langfristig weiterführend sind in diesem Kontext gerade auch Investitionen in die Infrastruktur von Schulen und Kindergärten, die von der deutschen Minderheit getragen werden und sowohl deutschstämmigen als auch polnischen Kindern offenstehen.

Trotz aller Widerstände ist die deutsche Minderheit in Polen lebendig und vielfältig engagiert. Ihr Engagement und Ihr Einsatz sind gerade in den heutigen Zeiten von unschätzbarem Wert. Seien Sie sich sicher, dass ich auch in Zukunft als Ansprechpartnerin fest an Ihrer Seite stehe und mich für Ihre Belange stark machen werde.

Ich wünsche den Jahresversammlungen an diesem Wochenende einen guten Verlauf und Ihrem weiteren Wirken viel Erfolg. Ich freue mich schon darauf, Sie bald wieder persönlich zu treffen.

 

Herzliche Grüße

Natalie Pawlik, MdB

 

   

Pressesprecher

Hassa

Joanna Hassa

tel. +48 690 585 505

presse@skgd.pl


Skip to content

Strona korzysta z plików cookies, więcej o zasadach wykorzystania plików cookies znajdziesz w naszej polityce prywatności. Więcej informacji

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close