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11 Jul Off
11-07-2024
Vom 1. bis 8. Juni 2024 fand die einzigartige Veranstaltung “Jugend der deutschen Minderheit im Kulturdialog” statt, die vom Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien organisiert wurde. Ziel der Veranstaltung war es, den interkulturellen Dialog zu fördern und das deutsche Kulturerbe in der Region zu pflegen. Sie wurde von 34 Vertretern der deutschen Minderheit in Rumänien besucht. Im Rahmen eines Kulturaustauschs nahmen zwei Tanzgruppen aus Hermannstadt und Schässburg an der Veranstaltung teil. Im vergangenen Jahr besuchte das DFK Jugendblasorchester der Gemeinde Chronstau die beiden Städte, was zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit und einem regen Austausch zwischen den jungen Menschen führte.
Die rumänischen Teilnehmer waren im “Zajazd U Dziadka” in Opole-Grudzice untergebracht, das ihnen komfortable Aufenthaltsbedingungen und hochwertige Mahlzeiten bot. Das Veranstaltungsprogramm umfasste ein reichhaltiges Angebot an Kultur-, Freizeit- und Bildungsveranstaltungen.
Der Start der Veranstaltung am 1. Juni war ein Tag voller Aktivitäten und Integration. Die Teilnehmer besuchten zunächst die Freiwillige Feuerwehr in Chronstau, wo sie die Gelegenheit hatten, an einer wichtigen Veranstaltung der örtlichen Gemeinschaft teilzunehmen. Anschließend besuchten sie das Jugendfest anlässlich des 20. Jahrestages des Beitritts Polens zur Europäischen Union am Stadion des 1. FC Chronstau-Chrząstowice, wo sie nicht nur ein lokales Fußballspiel sahen, sondern auch einen Auftritt des DFK Jugendblasorchesters der Gemeinde Chronstau erleben konnten. Am Abend verfolgten sie das Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid auf einer eigens aufgestellten Leinwand.
Die folgenden Tage waren ebenso intensiv. Die Teilnehmer nahmen an einer Wallfahrt zum St.Annaberg teil, die mit einer Heiligen Messe für die nationalen und ethnischen Minderheiten endete. Anschließend hatten sie die Gelegenheit, ihre künstlerischen Fähigkeiten bei den XXXII. Wettbewerb für Kinder- und Jugendgruppen der Deutschen Minderheit zu präsentieren, die vom Schlesischen Selbstverwaltungsverband in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kultur und Erholung in Leschnitz organisiert wurde.
Tag 3 des Projekts “Jugend der deutschen Minderheit im Kulturdialog” begann früh am Morgen mit einem spannenden Ausflug nach Krascheow. Das Hauptziel des Tages war der Besuch des JuraParks, eines der größten Vergnügungsparks in Polen, der sich der Vorgeschichte und den Dinosauriern widmet. Die Jugendlichen begannen ihren Besuch im JuraPark, wo sie zwischen riesigen Dinosauriermodellen spazieren gingen und viel über die prähistorische Zeit und das Leben dieser faszinierenden Kreaturen lernen konnten. Danach ging es weiter zum Wissenschaftspark im JuraPark, wo die Teilnehmer eine weitere Stunde verbrachten. Nach dem Mittagessen, gegen 15:30 Uhr, machte sich die Gruppe auf den Weg zum Stahlwerksmuseum in Malapane. Dort hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, die Geschichte der Stahlindustrie in der Region zu erkunden. Der Museumsführer erzählte von der Gründung und Entwicklung des Malapane-Stahlwerks und der Bedeutung der Eisenbrücke, einem der ältesten Bauwerke seiner Art in Europa. Der Besuch des Museums war nicht nur eine Geschichtsstunde, sondern auch eine Gelegenheit zu verstehen, wie die Industrie die lokalen Gemeinschaften beeinflusst und die Region geprägt hat.
Am nächsten Tag fand ein Rundgang durch Oppeln statt, der vom Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen zur Eichendorff-Bibliothek und zum Forschungszentrum für der deutschen Minderheit führte. Dem Rundgang durch die Einrichtungen der deutschen Minderheit folgte eine Besichtigung der Stadt Oppeln mit einer Stadtrallye zusammen mit dem Bunde der Jugen der deutschen Minderheit in Polen mit Sitz in Oppeln. Der Integrationsabend mit Vertretern des DFK Jugendblasorchesters der Gemeinde Chronstau diente nicht nur der Auflockerung der Atmosphäre, sondern auch dem Erfahrungsaustausch und dem gemeinsamen Spaß.
Am fünften Tag des Projekts “Jugend der deutschen Minderheit im Kulturdialog” brachen die Teilnehmer zu einem Ausflug nach Ziegenhals auf, wo die Besteigung der Bischofs Koppe im Mittelpunkt des Programms stand. Nach Erreichen des Gipfels begann die Besichtigung der malerischen Landschaften der Region. Während des zweistündigen Aufenthalts auf der Bischofs Koppe hatten die Jugendlichen nicht nur die Gelegenheit, die Aussicht zu bewundern, sondern auch über die Bedeutung des Naturerbes der Region nachzudenken. Nach dem Abstieg fuhren die Teilnehmer mit dem Bus in Richtung den Schloss Moschen. Dort angekommen, hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, das Schloss und den schönen Park zu erkunden.
Für den nächsten Tag war ein Ausflug nach Breslau geplant. Unter der Leitung eines Stadtführers, Marek Dziony, besuchten die Teilnehmer das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Breslau, wo sie vom Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland, Martin Kremer, empfangen wurden und mehr über die aktuellen deutsch-polnischen Beziehungen und die Arbeit der Diplomatie erfahren konnten. Nach dem Treffen im Konsulat machten sich die Teilnehmer auf, um das historische Zentrum von Breslau zu erkunden. Während ihres vierstündigen Aufenthalts lernten sie unter der Leitung eines Stadtführers die Wahrzeichen der Stadt kennen, wie die Kathedrale St. Johannes der Täufer und den Breslauer Marktplatz. Der Führer erzählte ihnen Geschichten und Anekdoten aus der reichen Geschichte der Stadt.
Am siebten Tag unternahmen die Jugendlichen einen Ausflug zum Oppelner Dorfmuseum in Bierkowice. Im Museum nahmen die Teilnehmer an einem Häkelworkshop teil, der von der Volkskünstlerin Grażyna Fila geleitet wurde. Der Workshop ermöglichte es den Jugendlichen nicht nur, etwas über traditionelles Handwerk zu lernen, sondern auch, sich in die örtliche Gemeinschaft zu integrieren. Nach dem Workshop fuhren die Teilnehmer nach Danietz, wo sie die Konrad-Mientus-Museumskammer besuchten. Hier konnten sie die Geschichte der Region und ihrer Kultur anhand der Sammlungen und Exponate des Museums erkunden. Anschließend fuhren sie nach Turawa, wo sie die Gelegenheit hatten, mit dem Reiseführer Jozef Tomasz Juros die Turawa-Seen zu besuchen und eine Bootsfahrt auf den malerischen Gewässern zu unternehmen.
Der letzte Projekttag begann am Morgen, als sich die Teilnehmer mit ihrem Gepäck am Bus versammelten. Anschließend traten die Teilnehmer die Rückreise nach Sibiu, Rumänien, an. Auf der Rückreise war auch ein Besuch des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau in Oświęcim geplant, der den Teilnehmern ein besseres Verständnis der tragischen Geschichte des 20. Jahrhunderts zu verstehen und über die Notwendigkeit des interkulturellen Dialogs nachzudenken. Unter der Leitung eines Reiseführers hatten sie die Möglichkeit, die Geschichte des Ortes zu erkunden und der Opfer zu gedenken. Nach dem Besuch in Auschwitz reisten die Teilnehmer nach Sibiu, wo sie ihre Reise beendeten und mit neuen Erfahrungen und Erinnerungen für die kommenden Jahre nach Hause zurückkehrten.
Die Veranstaltung ” Jugend der deutschen Minderheit im Kulturdialog” ermöglichte den Teilnehmern nicht nur die Erkundung der deutschen Kultur, sondern auch die Stärkung der interkulturellen Beziehungen und den Aufbau einer kulturellen Identität. Die Organisation unter der Leitung von Daniel Bewko, Spezialist für Kultur, Bildung und Jugend, sorgte für eine reibungslose Kommunikation und ein hohes organisatorisches Niveau während der gesamten Veranstaltung.
Mit einem spannenden und lehrreichen Programm hatten die Jugendlichen nicht nur die Möglichkeit, ihren kulturellen Horizont zu erweitern, sondern auch dauerhafte Kontakte zu anderen Vertretern der deutschen Minderheit aus der ganzen Region zu knüpfen.
Das Projekt wurde vom Ministerium des Innern und für Heimat der Bundesrepublik Deutschland über den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, das Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln und die Sozial-kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien gefördert.