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12 Apr 0
12-04-2022
Osterwasser aus einer Quelle für Frühaufsteher.
Bei dieser Tradition möchte der ich persönliche Erinnerungen mit Ihnen Teilen.
In der Gegend um Hillemwitz, wo ich herkomme, war es Brauch bei Sonnenaufgang an Karfreitag zu einer Wasserquelle zu gehen um sich dort im eisig kaltem Wasser zu waschen und etwas von diesem Wasser mit nach Hause zu nehmen, damit sich die restlichen Hausbewohner ebenfalls von ihren Sünden reinnwaschen können. Wir gingen immer zum kleinen Fluss, der nur einen ganz kurzen Fußmarsch hinter unseren Haus lag. Andere, die diese Wasserquelle nicht zur hand hatten, gingen zu einem Teich oder stellten sich an Gründonnerstag eine Wanne oder einen Eimer mit Wasser (nicht selten auf eigene Hand mit Weihwasser gesegnet) in den Hof und wuschen sich damit.
Für uns Kinder hatte der Gang zum Fluss einen weiteren Reiz, denn an diesen Tag gans die ersten Ostergeschenke. Das Waschen im erfrischend kalten Quellwasser bachte einen Geschenkeregen mit sich. Als wir fertig waren, und uns wieder heimwertz bewegten, fiel unser Opa immer ein paar Schritte zurück und warf Kleingeld oder Süßigkeiten in die Luft, sodas sie auf uns wie ein Regen fielen.
Wie ich im laufe der Zeit erfahren habe, war das Osterwasser nicht nur in unseren Ort bekannt, aber auch in anderen Teilen Schlesiens und Deutschland. Jedoch oft mit regionalen Unterschieden. Man ginge nicht nur an Karfreitag, sonders auch an Ostersonntag oder Karsamstag das Wasser holen. Die Gescheke jedoch, wie es dich heraustellte waren unr optional und nicht jeder hatte einen Schokoladeregen zu erwarten. Beschlichtigend konnten wir immer darauf antworten, wie konnten unsere Süßigkeiten sowieso erst an Sonntag essen.
Adrian Golly