Präsidentschaftskandidat Szymon Hołownia traf sich mit Vertretern der deutschen Minderheit

Präsidentschaftskandidat Szymon Hołownia traf sich mit Vertretern der deutschen Minderheit

  • 03 Jun 0

03-06-2020

Der Wahlkampf der Präsidentschaftskandidaten wurde offiziell wieder aufgegriffen. Am 3.06.2020 war der Kandidat Szymon Hołownia im Oppelner Schlesien und besuchte an diesem Tag Gogolin. Neben einem Treffen mit dem Bürgermeister der Gemeinde, Joachim Wojtala, und einem Treffen mit den Einwohnern traf sich Herr Holownia im DFK-Sitz in Gogolin mit den Vertretern der Deutschen Minderheit. Szymon Holownia ist der einzige Kandidat in dieser Kampagne, der die Fragen des Verbandes der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaften in Polen beantwortete, und sich zu der Situation der Deutschen Minderheit in Polen äußerte. Er ist auch der einzige Kandidat, der sich mit den Vertretern der Deutschen Minderheit treffen wollte.

Bei diesem Treffen betonte der Kandidat, der selbst aus Bialystok stammt, wo unter anderem die Weißrussische Minderheit lebt und die Besonderheiten der vielfältigen Region sehr gut versteht, dass jede Minderheit ein Reichtum für Polen ist. “Einheit ist versöhnte Vielfalt”, so Szymon Hołownia. Der Kandidat wies auch darauf hin, dass das Prinzip der Gegenseitigkeit nicht für Minderheiten gelten sollte. Daher sollte man die Situation der in Deutschland lebenden Polen nicht als Druckmittel gegen die Deutsche Minderheit verwendet werden, weil so die Probleme und das Übel der polnischen Bürger deutscher Nationalität nicht gelöst werden.

Das Treffen bot die Gelegenheit, diese Probleme und Herausforderungen darzustellen, mit denen die Deutsche Minderheit in Polen heute konfrontiert ist. Bernard Gaida, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaften in Polen, machte deutlich: Die Priorität der Deutschen Minderheit in Polen ist es, die beste Möglichkeit zum Erlernen der deutschen Sprache zu bieten. Er stellte fest, dass es seit 30 Jahren nicht möglich war, eine Schule mit deutscher Unterrichtssprache zu schaffen. In einigen europäischen Ländern (Rumänien, Ungarn) gibt es solche Schulen allerdings schon seit vielen Jahren. Bernard Gaida stellte die Initiative “Minority Safe Pack” vor, deren Ziel es ist, in der Europäischen Union Instrumente zu schaffen, die es unter anderem ermöglichen, bestimmte europäische Sprachstandards für alle Mitgliedstaaten identisch festzulegen, und die auch zur Entwicklung des Minderheitenunterrichts in den Ländern beitragen soll, in denen all dies ein Problem darstellt.

Der Vorsitzende der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien – Rafał Bartek bedankte sich für die Antwort auf die vom VDG gestellten Fragen und für die Gelegenheit zu einem Treffen. Der Vorsitzende betonte zunächst, wie wichtig jede mögliche Form ist, jede zusätzliche Stunde Deutsch zu lernen. Besonders in einer Region, in der das Deutschtum während der kommunistischen Ära in jeder Hinsicht unterdrückt war, in der es keine Möglichkeit gab, diese Sprache zu erlernen, in der 2 Generationen diese Sprache nicht täglich sprechen und somit nicht in der Lage sind, sie zu vermitteln. Deshalb waren die Vertreter der Deutschen Minderheit bewegt, als es ein Problem gab, Deutsch als Minderheit und gleichzeitig Deutsch als Fremdsprache in der 7. und 8. Klasse der Grundschule zu unterrichten. Die Regelungen werden sich jedoch nicht so schnell ändern, sagen klar sowohl Wissenschaftler, als auch des Analysebüros des Sejms: Es gibt keine Kontraindikationen, dass diese beiden Lernformen nicht kombiniert werden können. Die neue Interpretation des MEN hat jedoch dazu geführt, dass die Zahl der Deutschstunden an vielen Schulen zurückgegangen ist. Trotz der vielen Lösungsvorschläge für dieses Problem, die von Vertretern der Deutschen Minderheit erarbeitet wurden, hat sich nichts geändert, weil der Wille fehlt, dieses Problem auf politischer Ebene zu lösen. Dies ist weitgehend auf das “Prinzip der Gegenseitigkeit” zurückzuführen.

Szymon Holownia hörte allen Erklärungen der Vertreter der Deutschen Minderheit aufmerksam zu und wies darauf hin, dass er als Präsident kein Gesetz unterzeichnen werde, dem keine Konsultationen mit den betroffenen Kreisen vorausgehen würden. Er erklärte auch, dass er aktiv internationale Politik betreibt und gute Beziehungen zu den Ländern der Europäischen Union, insbesondere zu den Ländern an der Grenze zu Polen, aufbaut.

   

Pressesprecher

Hassa

Joanna Hassa

tel. +48 690 585 505

presse@skgd.pl


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