Wir erinnern an die Opfer der Oberschlesischen Tragödie

Wir erinnern an die Opfer der Oberschlesischen Tragödie

  • 30 Jan 0

30-01-2017

Die Feierlichkeiten zur Erinnerung an die tragischen Ereignisse von 1945 fanden am Sonntag, den 29.01.2017 in Lamsdorf statt.

Die Gedenkfeier fing mit einer Andacht in der Maria-Magalenakirche in Lamsdorf an. Pfarrer Doktor Piotr Tarliński, der Seelsorger der nationalen Minderheiten im Oppelner Schlesien, hat eine Predigt zu diesem Anlass gehalten. Er hat sich dabei nicht nur auf die Worte des heiligen Johannes berufen, sondern auch auf das Grundrecht der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland, in denen von der Würde des Menschen die Rede ist. Diese Würde kommt vom Gott selbst und kann durch keine menschliche Entscheidung beschädigt werden. Man kann sie erst vernichten, wenn man versucht die Würde seiner Nächsten zu vernichten.

Darauf haben die Teilnehmer der Feierlichkeiten den Friedhof des Arbeitslagers besucht, wo sie Blumen niedergelegt und Grablichter angezündet haben. Rafał Bartek, der Vorsitzende der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen in Oppelner Schlesien hat dabei in seiner Rede betont, wie wichtig die Erinnerung für die Deutschen in Polen ist:

2012 hat der Sejmik der Woiwodschaft Oppeln und davor auch der Sejmik der Woiwodschaft Schlesien beschlossen, diese Ereignisse auch offiziell zu ehren. Wir als deutsche Minderheit in Polen tun es schon länger, eigentlich schon seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Erst zu Hause, indem man all die Opfer des Krieges, all die Väter, Söhne, Töchter, Mütter beweinte. Nach 1990 auch offiziell, durch den Aufbau von vielen kleinen Denkmälern und Erinnerungstafeln in den Ortschaften, wo wir leben.

Der Vorsitzende hat auch davor gewarnt, diese Erinnerung zu vernachlässigen:

Es gibt auch Stimmen in Polen um uns die Denkmäler, die wir so mühsam nach 1990 aufgebaut haben, wieder wegzunehmen. Wir hören und lesen, dass es immer mehr Gegner der breiten und umfangreichen Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg gibt. Immer wieder hören wir auch, gerade in den letzten Tagen, dass an diesen Teil der Geschichte nicht erinnert werden sollte. (…) Es geht nicht nur darum um zu zeigen wer den Krieg begonnen hatte, denn es waren die Deutschen. Es geht auch darum um zu zeigen, dass das Böse keine Nationalität hat.

Sabine Haake, die Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln betonte, dass man aus Ereignissen wie die Oberschlesische Tragödie lernen muss:

Diese Orte dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Gerade jetzt in diesen Tagen, wo so viele Menschen auf der Flucht sind, vertrieben sind, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. In diesen Zeiten sind Symbole, wie dieses Kreuz hier im Lamsdorf ganz besonders wichtig für uns alle. Damals, vor 72 Jahren sind hier Menschen in ihrer fundamentalen Würde beschädigt worden. Die Erinnerung an diese Ereignisse muss uns heute dazu bringen uns aktiv dafür einzusetzen, dass so etwas nicht mehr passiert. Nehmen sie es, wo immer sie sind, nicht hin, wenn jemand in ihrer Gegenwart über einen anderen Menschen, eine andere Religion oder eine andere Hautfarbe etwas erzählt, was einfach nicht stimmt.

Der letzte Teil der Feierlichkeiten fand im Zentralen Kriegsgefangenen Museum in Lamsdorf statt. Doktor Renata Kobylarz-Buła, die Stellvertreterin des Museumsdirektors, hat in einer kurzen Präsentation den Katalog der Ausstellung über das Arbeitslagen in Lamsdorf vorgestellt. In dieser Publikation wurde nicht nur die Ausstellung selber gezeigt, sondern auch die Geschichte des Arbeitslagers und weitreichende Konsequenzen des Zweiten Weltkriegs geschildert. Dabei wurden auch die Elemente berücksichtigt, die am meisten in unserem Bewusstsein bleiben und dabei am stärksten auf unsere Gefühle auswirken – die Schicksale individueller Personen und Familien.

Quelle: VDG

   

Skip to content

Strona korzysta z plików cookies, więcej o zasadach wykorzystania plików cookies znajdziesz w naszej polityce prywatności. Więcej informacji

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close