Rede des Vorsitzenden Rafał Bartek während des Neujahrstreffen der SKGD am 20.01.2021

Rede des Vorsitzenden Rafał Bartek während des Neujahrstreffen der SKGD am 20.01.2021

  • 20 Jan 0

20-01-2021

Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Mitglieder und Freunde der Deutschen Minderheit in der Oppelner Woiwodschaft, Liebe Gäste mit Herrn Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Dr. Arndt Freytag von Loringhoven an der Spitze.

Das Jahr 2020 haben wir nun hinter uns gelassen und es war ein äußerst schwieriges Jahr für uns alle. Wir haben zwar als SKGD unser 30-jähriges Bestehjubiläums begangen, aber so richtig feiern und freuen konnten wir uns gar nicht. Dabei waren es doch 30 vor allem von Erfolg betonte Jahre, was in unserem Jubiläumsbildband sehr schön nachzulesen ist. Hunderte oder gar tausende von Aktivisten der Deutschen Minderheit haben zu diesem Erfolg über die 3. Jahrzehnte beigetragen. Nun haben wir aber ein ganz anderes Jahr erlebt. Ein Jahr das uns alle nachdenklich machte. Ein Jahr voller sorgen was unsere aber vor allem die Gesundheit unserer Nächsten anging. Die Pandemie hat vieles in unserem Leben verifiziert, hat uns von einem Tag auf das andere gezwungen umzudenken. Sehr oft mussten wir dabei ganz neue Wege beschreiten. Manchmal mussten wir auch Abschied nehmen von Menschen die uns Nahe waren.

Trotzdem, wenn man auf die Projektvielfalt des letzten Jahres zurückblickt muss man auch zugeben, dass es ein ereignisreiches Jahr war! Es war anders – es wurde aber nicht still.

Ich danke allen, die sich an der Tätigkeit der SKGD im Oppelner Schlesien im Jahr 2020 beteiligt haben. Ich bedanke mich für die neuen Projektideen, ich bedanke mich bei den Selbstverwaltungsvertretern, bei der Konsulin, bei den Vertretern der deutschen und polnischen Ministerien, dass sie sehr oft sehr flexibel auf die Notwendigkeit der Änderungen in den einzelnen Projekten reagiert haben. Danke an alle, die Neugierig, aber vor allem bereitwillig waren Neues zu erlernen, Neues zu versuchen. Natürlich war es ein Jahr, wo weniger Projekte durchgeführt werden konnten und die Treffen, die Ausflügge, die Workshops fehlten uns allen. Gerade die persönlichen Treffen waren für uns in der Gesellschaft immer so wichtig und haben uns immer wieder Mut und neue Motivation gegeben um weiter zu machen, um Neues zu wagen. Trotz allen pandemiebedingten Schwierigkeiten war es für die DMi auch ein Erfolgsjahr, denn:

  1. Dank dem Beschluss des deutschen Bundestages wurden der DMI in Polen zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt, dank denen neue Projekte auf den Weg gebrachte werden konnten, die zu einem großen Teil auch in der Woiwodschaft Oppeln umgesetzt wurden, wie z.B. : Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen, LernrRaum.pl, Forschungszentrum der Deutschen Minderheit, Deutsch AG.
  2. Es wurde zwar weniger gefeiert, dafür wurde aber mehr Herausgegeben! Hier ein paar Beispiele:
  • Fotoalbum 30 Jahre SKGD,
  • Gespräche zum 30. Jubiläum der SKGD im Oppelner Schlesien,
  • Bücher und Broschüren zur lokalen Geschichte,
  • Postkarten,
  • Spazierbücher, usw.
  1. Mehrere Veranstaltungen fanden Online statt und erreichten dadurch ein breiteres Publikum! Hier paar Beispiele:
  • Wissenswettbewerb über die deutsche Minderheit,
  • Kreiskonzerte,
  • Adventskonzert,
  • Superstar Wettbewerb,
  • Corona-Song.

Das Jahr 2020 hat uns also trotzdem auch gelehrt, dass man nie aufgeben darf, denn wo wir schon frustriert auf die Entwicklung hinschauten, kamen doch neue Ideen, neue Lösungen ins Spiel.

Zusammenfassend stellt sich das Ganze Jahr 2020 wie folgt in Zahlen dar:

  1. 250 Projekte (418 – 2019) auf die Gesamtsumme 333 563,09 zł (653 652,86 zł – 2019) im Rahmen des Projektes Begegnungsstättenarbeit,
  2. 37 Kultur- und Sprachprojekte auf die Summe 380.000 PLN (150 Projekte / 427 115,00 zł w 2019,) unterstützt durch das Konsulat der Bunderepublik Deutschlands in Oppeln,
  3. In der Woiwodschaft Oppeln wurden im Herbst 29 Samstagskurse durchgeführt (2019 – 46 im Frühling i 48 im Herbst).
  4. Miro Deutsche Fussballschulen- 11, 24 Trainingsgruppen,  375 Kinder (2019 -13 , 30 Trainingsgruppen, und insgesamt 436 Kinder).
  5. Weitere Sprach-, Wissens- und Gesangswettbewerbe fanden statt (vor allem online).
  6. 29 Projekte (2019 – 35 Projekte) wurden durch 18 Selbstverwaltungen (2019- 24 Selbstverwaltungen) auf die Summe 376 075 PLN unterstützt (2019 – 299 890 PLN).
  7. 11 Projekte wurden aus den Mitteln des polnischen Innenministeriums realisiert (2019 – 15 Projekte) auf die Gesamtsumme 498 500 PLN (2019-565.050 PLN).
  8. weitere Projekte wurden dank der Unterstützung des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat umgesetzt, dabei u. A. Modernisierung der technischen Ausstattung des SKGD Büros
  9. Oppelner Senior/Opolski Senior – an dem Projekt nehmen 591 Teilnehmer in 20 Seniorenklubs in der ganzen Woiwodschaft teil. Die Kulturbetreuer waren in der Pandemiezeit dafür da um Nachbarschaftshilfe zu leisten, Einkäufe zu tätigen, Schutzmasken zu nähen. Die haben auch verschiedene Materialen vorbereitet um die Senioren in der Pandemiezeit zu beschäftigen. Soweit es auch möglich war wurden auch Online Workshops angeboten. Partner in diesem Projekt ist u. A. die Wohltätigkeitsgesellschaft der Deutschen in Schlesien, die vor allem Nachbarschaftshilfe im Rahmen des Projektes anbietet was heutzutage so unheimlich wichtig ist.

Ich möchte mich bei den DFKs, den Vorsitzenden und Vorständen auf allen unseren Strukturebenen für Ihre tägliche Arbeit bedanken. Ich bedanke mich bei der Jugend – dem BJDM und dem Jugendrat der SKGD. Ihre Arbeit ist für uns von großer Bedeutung, denn in dem sie aktiv in der Gegenwart wirken, gestalten Sie die Zukunft unserer Gesellschaft, also auch die Zukunft unsere Kinder.

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle auch die Arbeit der Mitarbeiter der Geschäftsstelle der SKGD und des Verbandes deutscher Gesellschaften VdG. Nicht nur durch die Pandemie, aber auch durch die so erfreuliche für uns Nachricht, dass uns zusätzliche Mittel zu Verfügung standen, kamen neue Aufgaben auf diese zu, die sie hervorragend gemeistert haben. Danke auch der Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln Frau  Birgit Fisel-Rösle für die ständige Bereitschaft zum Gespräch und die gemeinsame Suche nach Lösungen bei so manchen schwierigen Problem.

Ich bedanke mich auch ganz herzlich bei allen Selbstverwaltungsvertretern der deutschen Minderheit sowie bei unserem Abgeordneten Richard Galla- es war kein einfaches Jahr, aber es ist wichtig zu wissen, dass man sich aufeinander verlassen kann!

Das Jahr 2021 fängt mit gewisser Hoffnung an, dass es besser als 2020 wird. Es  bringt uns nun auch neue Chancen, neue Herausforderungen und ein paar möchte ich hier nennen:

  1. Volkszählung – es ist jede 10 Jahre immer eine große Herausforderung für uns, denn wir kennen die Ängste, aber auch die Verwirrung bei den Menschen was dieses angeht- darauf kommen wir aber heute noch zu sprechen.
  2. Bundestagswahlen in Deutschland- da heißt sich mal wieder zu beteiligen und teilzunehmen. Es sind leider nicht allzu viele unter uns, die es machen, umso mehr müssen wir uns schon heute Gedanken darüber machen.
  3. 30 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag- es hat sich vieles Verändert, aber wo stehen wir eigentliche heute mit der deutschen Sprache und Kultur als deutsche Minderheit die damals zu ersten Mal in einem offiziellen Dokument erwähnt wurde?
  4. Das Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen wird gebaut – eine große Sache für unsere Volksgruppe. Ein Ort der Erinnerung, aber auch der Zukunftsdiskussion wird in Mitte von Oppeln erschaffen.
  5. Feierlichkeiten bezogen auf das 100jährige Jubiläum des Plebiszits, des 3. Aufstandes und der Teilung Oberschlesiens.
  6. Politisch- Veränderungen in dem Regionalparlament stehen vor uns! An dieser Stelle herzlichen Dank an den Vizemarschall Roman Kolek für deinen 10-jährigen Dienst für die Gesellschaft und für die Bevölkerung der Region. Ich freue mich aber gleichzeitig über deinen weiteren Einsatz für die Gesellschaft.

Ich möchte euch, nein uns allen, ein gutes und erfolgreiches Jahr 2021 wünschen. Unsere Stärke liegt u. A. in der Einheit und in der Offenheit. Wenn wir ehrlich miteinander umgehen, wenn wir offen miteinander sprechen, dann können wir auch schwierige Situationen und Themen gemeinsam bewältigen. Haben wir auch Mut Neues zu wagen, denn gerade die Pandemiezeit erfordert von uns neue Wege zu beschreiten. In der Zeit, wo es der Anschein macht, dass die Welt steht, wissen wir, dass in Wirklichkeit sich alles rund um uns bewegt und da müssen auch wir bereit sein uns zu bewegen, ohne dabei unsere Werte, unsere Identität  aus dem Blick zu verlieren. Alles Gute im Neuen Jahr!

Danke

Rafał Bartek

 

 

 

   

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