Grusswort des VdG-Präsidenten Bernard Gaida

Grusswort des VdG-Präsidenten Bernard Gaida

  • 22 Aug 0

22-08-2020

Liebe Landsleute, liebe Delegierten und Gäste

an der Jahresversammlung der SKGD Oppeln nehme ich schon seit mehreren Jahren auf zweierlei Weisen teil. Einmal als Delegierter aus der Gemeinde Guttentag aber auch als VdG-Vorsitzender. Besonders als Vorsitzender des Dachverbandes möchte ich mich bei Ihnen, den Delegierten, Mitgliedern der Gesellschaft bis hin zu den kleinsten DFK`s für das ehrenamtliche Engagement bedanken. Meistens ist das ein Dienst, der schon mehrere Jahre dauert. Und das ist das Salz der Erde. Das ist der Sinn einer lebendigen Gesellschaft. Sie wissen, dass vor zwei Monaten ein neuer Vorstand der Jugendorganisation gewählt wurde. Während des ersten Treffens mit dem BJDM-Vorstand habe ich gesagt, dass das wichtigste in der deutschen Minderheit von Anfang an, das Treffen der Menschen war. Und nur weil wir lebendig waren d.h. uns gegenseitig oft getroffen haben, nicht vom Projekt zu Projekt, sondern einfach so wie eine Familie sich trifft, wurden wir als „Kaffee und Kuchen“ Gesellschaft bezeichnet. Heute fehlt uns ein bisschen die Begegnungskultur. Die Akzente liegen sehr stark an der Effektivität der Projekte. Die Stärkung der deutschen Identität, der deutschen Volkszugehörigkeit, Sprache und Kultur außerhalb Deutschland ist erfolgreich, jedoch immer dort wo  die deutsche Minderheit als Volksgruppe stark ist. Alle Maßnahmen die sich jetzt entwickeln und der Unterstützung der Bundesrepublik zu verdanken sind, sollen die Aktivität der einzelnen Ortsgruppen unterstützen aber nicht ersetzen. Hier in der Oppelner Region ist das deswegen so wichtig zu sagen, weil wir die stärkste Säule der gesamten Volksgruppe in Polen sind und jede Schwankung bei uns katastrophal sein kann, auch für die Gruppen in anderen Regionen und besonders in Norden Polen. Nur wir sind im Stande politisch so aktiv zu sein, dass so eine Initiative wie Dokumentations- und Ausstellungszentrum möglich sein kann, dass wir zahlreiche Selbstverwaltungspolitiker wählen und für die deutsche Volksgruppe eine parlamentarische Vertretung schaffen können. Das haben wir letztes Jahr wieder geschafft und das dürfen wir nicht verlieren. Aber das kommt nicht automatisch und braucht ein Verantwortungsgefühl möglichst bei jedem Mitglied, in jeder Familie und jedem DFK. Die Projekte die zentral vom VdG organisiert werden wie Samstagskurse, Begegnungsstättenarbeit, Jugendbox, von HdpZ wie z.B. Bilingua und viele die SKGD organisiert wie Kreiskonzerte, Ausstellungen, Schulungen, Wettbewerbe, Fußballschulen usw. sollen uns dabei helfen. Diese müssen aber angenommen werden. Das Angebot wird mit Deutsch AG, LernRAUM und anderen Projekten noch gesteigert. Das Zugehörigkeitsgefühl muss jedoch individuell aufgebaut werden, in den jeweiligen Ortsgruppen mit der Hilfe von der Spitze. Jedes Jahr stehen neue Aufgaben vor uns, manchmal so überraschend wie die immer noch herrschende Pandemie, aber manchmal sind sie vorzusehen wie die Volkszählung, die hier in Oppeln besonders  gut vorbereitet werden muss. Vor 10 Jahren haben wir entweder wegen der fehlerhaften Konzipierung und Umsetzung von der Seite des Staates oder wegen schwächendem Volkszugehörigkeitsgefühl, Vermischung mit der regionalen, schlesischen Identität viel weniger klare, deutsche Erklärungen gehabt als vor 20 Jahren. Es wird uns schon sehr helfen wenn wir uns selber, auch in der Alltagssprache nicht als Mitglieder der Minderheit sondern einfach als Deutsche benennen! Nicht nur als Schlesier sondern deutsche Schlesier! Reden wir in unseren Ortschaften darüber, bauen wir jegliche Zweifel ab. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben. Dafür brauchen wir schon heute, wie auch in den nächsten Monaten jede Menge Treffen und Diskussionen in den DFK’s. Ähnlich wichtig für unsere Identität ist die Teilnahme an den Bundestagswahlen. Unter den deutschen Minderheiten in Europa und GUS-Staaten sind wir privilegiert durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland mit dem Recht auf die Staatsangehörigkeit. Aber ein Bürger hat auch die Pflicht die Zukunft seines Landes zu bestimmen. Und wie die Bunderegierung aussieht ist für uns Deutsche im Ausland nicht egal, weil es kaum denkbar ist so eine Tätigkeit weiter zu führen ohne die  Unterstützung aus Deutschland. Denken wir schon darüber nach ob wir überhaupt wählen können, denn dafür benötigen wir gültige Pässe oder  Personalausweise. Denken wir nach wie sehr ein Wahlakt uns mit Deutschland verbindet, und wie sehr dadurch unser Volkszugehörigkeitsgefühl gestärkt wird. Wir brauchen nicht nur die praktische und materielle Seite zu sichern. Aber auch die symbolische, ideelle Seite weil wir eine nationale Minderheit sind. Und das hat mit der Seele des Menschen zu tun. Deswegen ist die Anschauung der Geschichte und der Zukunft unserer Heimat von dieser Seite auch wichtig. Vor uns steht der 100. Jahrestag der Volksabstimmung und ein sog. dritter Aufstand in Oberschlesien. Das fordert von uns klare Gedanken darüber die anders werden als die offizielle Narration in Polen. Haben wir aber keine Angst sie klar zu äußern ohne Konflikte zu schaffen. Im VdG hat sich schon zweimal eine Arbeitsgruppe getroffen, die sich damit überregional beschäftigt.  Hier Hand in Hand mit Gesellschaften aus beiden oberschlesischen Bezirken müssen wir vorantreten. So wie in allen anderen Vorhaben, gemeinsam, gegenseitig unterstützend und gegenseitig unsere Leistung achtend. 

Mit diesem weit in das Jahr 2021 schauenden Gedanken möchte ich mich auch bei der Führung und bei den Angestellten der SKGD für ihre Leistung recht herzlich bedanken.

 

Bernard Gaida

VdG Vorsitzender

 

 

Sakrau, 2020-08-22

   

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