Offener Brief an A. Wiśniewski

Offener Brief an A. Wiśniewski

  • 03 Jan 0

03-01-2017

Oppeln, den 3. Januar 2016

OFFENER BRIEF

Herrn

Arkadiusz Wiśniewski

Stadtpräsident von Oppeln

 

Sehr geehrter Herr Stadtpräsident

mit großem Bedauern habe ich die Medienberichte am 2. Januar 2017 zur Kenntnis genommen, aus denen hervorgeht, dass Sie von Ihrem Versprechen abrücken, das Sie beim Treffen mit mir im Beisein von Dr. Norbert Honka, dem Vorsitzenden des Gemeindevorstandes der SKGD in Oppeln, Grzegorz Marcjasz, dem Stadtsprecher und Ihrem Assistenten Sebastian Paroń am 22. Dezember 2016 bezüglich der zweisprachigen Ortsschilder zu Informationszwecken, die nach dem 1. Januar 2017 in neuen Stadtteilen Oppelns hätten aufgestellt werden sollen, abgegeben haben. Die neuen Stadtteile Oppelns waren früher eigenständige Ortschaften, auf deren Fläche es bislang zweisprachige Ortsschilder gab.

In einem Artikel der Oppelner Ausgabe von Gazeta Wyborcza haben Sie u. a. festgestellt: “Zweisprachige Ortsschilder sind Sachen, die einen Konflikt auslösen können, deswegen schlage ich vor, die Entscheidungen in dieser Angelegenheit aufzuschieben. Ich möchte mich heute in dieser Sache nicht festlegen, weil sie problematisch ist”.

Ihr Abrücken von den Bestimmungen unseres Treffens und die Tatsache, dass Sie ein Problem mit der Erfüllung so einer symbolischen Geste gegenüber der Gemeinschaft der deutschen Minderheit haben, beweist, dass die ethnischen Fragen entgegen den von Ihnen und ihrem Kreis zum Ausdruck gebrachten Meinungen, wonach die Vergrößerung Oppelns keinen minderheitsbezogenen Kontext habe, einer der Gründe für die Änderung der administrativen Grenzen der Stadt waren und sind. Es ist auch eine klare Bestätigung der Tatsache, auf die wir von Anfang des Prozesses an aufmerksam gemacht haben, dass die Vergrößerung der Stadt einen Verstoß gegen die polnische Gesetzgebung sowie das Völkerrecht in diesem Bereich und die Auflösung der von der ethnischen Minderheit erworbenen Rechte darstellen.

Ale leere Worte erweisen sich in dieser Situation auch die Informationen, die in der Broschüre “Das Neue Oppeln” zu finden sind, worin man u. a. lesen kann: “Die Offenheit der Behörden und der Einwohner der Stadt sowie das freundliche Klima begünstigen gesellschaftliche Initiativen und die Entwicklung der Multikulturalität”. Aktuelle Handlungen in diesem Bereich widersprechen nicht nur der Idee von der Multikulturalität im weitesten Sinne, aber sie schwächen auch offensichtlich das Potenzial, das sich in den letzten Jahrzehnten auch dank den Bemühungen und Erwartungen der deutschen Minderhit in der Region und Oppeln entwickelte. Durch dieses Potenzial haben sich Investoren für ihren Sitz in Oppeln entschieden, weil sie um die Offenheit gegenüber der Kultur, der deutschen Sprache und deren Kenntnissen unter den Einwohnern der Woiwodschaft Oppeln wussten.

Bestimmt nicht ohne Bedeutung für die Änderung Ihrer Ansichten war die nach unserem Gespräch abgegebene Erklärung von Minister Patryk Jaki, der öffentlich die Möglichkeit der Aufstellung der zweisprachigen Schilder innerhalb Oppelns ausschloss. Dieses weitere Abrücken von den vorher abgegebenen Erklärung wirft die Frage nach Ihrer Eigenständigkeit in Ihrem Vorgehen auf und nach Ihrer Glaubwürdigkeit in der Situation, wo es nach vielen medialen Erklärungen weiterhin an wirklichen Maßnahmen zugunsten der deutschen Minderheit fehlt. Die Kultur der deutschen Minderheit bereichert die Landschaft der Stadt, deren kulturelles Erbe einen deutschen Hindergrund hat, woran man sich besonders im Jahr des 800-jährigen Jubiläums der Stadt erinnern sollte.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Rafał Bartek

Vorsitzender

   

Pressesprecher

Hassa

Joanna Hassa

tel. +48 690 585 505

presse@skgd.pl


Skip to content

Strona korzysta z plików cookies, więcej o zasadach wykorzystania plików cookies znajdziesz w naszej polityce prywatności. Więcej informacji

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close